Einblicke in meinen Trainingsalltag

Eine Marathonvorbereitung hat Höhen und Tiefen. Das hört sich jetzt so einfach an. Aber wenn man mal in den 12 Wochen Training steckt und sich gerade in einem Tief befindet, wird es einem wieder ganz deutlich bewusst.

Für gewöhnlich mache ich eine 10 bis 12 Wochen lange Marathonvorbereitung. Mag vielleicht erstmal nicht so lange klingen, aber die können sich mit den Umfängen ab und zu ziehen ;) Das Fatale ist meistens, dass man die ersten 2 bis 3 Wochen recht locker nimmt und vorerst nur die Kilometer Schritt für Schritt steigert. Aber dann legt sich bei mir oftmals ein Schalter um, dass ich dann immer weiter und besonders schneller rennen will. Besonders die Longruns werden dann immer schneller. Was natürlich positiv ist, aber nicht jeder Lauf ist gleich und nicht immer kann man schneller rennen. Das kann viele Gründe haben: beispielsweise zu wenig Schlaf, viel Wind, zu wenig Erholung und so weiter. Wir sind halt eben Menschen und keine Maschinen.

Man darf aber auch nicht vergessen, dass eine Marathonvorbereitung auch irgendwann viele Kilometer mit sich bringt. Irgendwann wird der Körper müde und man sollte dann auch auf ihn hören. Ja ich weiß, dass sind alles kluge Sprüche, aber wenn es gerade mal nicht läuft, dann denkt man nicht daran.

Bisher gab es in meinen Marathonvorbereitungen immer wieder Tiefs. Oftmals auch mentale. Ich gehöre zum Beispiel auch zu den Menschen, die beim Longrun ein Päuschen machen, weil ich mich mental so stresse, dass ich das dann brauche. Oftmals ärgere ich mich dann, aber im Wettkampf habe ich mich dennoch immer durchgeboxt. Also ist es zwar eine Schwäche von mir, die ich mit Sicherheit besser in den Griff kriegen sollte, aber geschadet hat es mir bisher noch nie.

Auch kann ich sagen, dass ich in der Marathonvorbereitung meistens nicht nur einen Tag in der Woche hatte, wo es mir mal schwer gefallen ist. Das konnten durchaus 3 Tage hintereinander sein. Ob mich das beängstigt bzw. geärgert hat? Ja klar. All die Fragen und Themen schießen mir durch den Kopf; habe ich falsch trainiert? Schaffe ich den Marathon? Soll ich meine Zielzeit anders setzen?

Aber wenn ich dann meinem Körper mal ein bisschen Ruhe gegönnt habe - sei es durch mehr Schlaf oder eine ruhigere Einheit, ging es auch flott wieder bergauf und eine nächste gute Einheit folgte.

Die Marathonvorbereitung ist eigentlich wie der Marathon selbst: erst denkst du - boah ist ja alles easy, heute ist mein Tag; dann kommt eine Pause, in der man sich nicht sicher ist, ob es doch etwas zu schnell war und die Beine schwerer werden. Hat man die Phase überwunden, denkt man "Klasse, heute geht es doch" und dann kurz danach "Hilfe, schaffe ich es bis zum Ziel? Boah, ich kann nicht mehr". Und wenn man dann im Ziel angekommen ist, ist man einfach nur unfassbar happy :)

Also mein Tipp: denkt immer daran, dass solche Tiefs wie im Leben auch dazu gehören und man am Ende doch immer wieder ein Hoch erlebt.

erstellt von
portrait

Anna Plinke

Steuerberaterin von Regensburg

Altersklasse: 1988
Verein: LG Telis Finanz Regensburg
Trainer: Ich selbst

Meine Disziplinen
10 Kilometer Marathon Halbmarathon

Weitere Blogbeiträge