Major Marathons in den USA sind etwas außergewöhnliches.
Wer einmal bei einem Major Marathon in den USA gerannt ist, weiß wovon ich spreche. Es ist etwas ganz besonderes und schwer zu beschreiben. Aber fangen wir von vorne an :)

Ich bin den New York sowie den Boston Marathon gerannt - beide gehören zu den Major-6 Marathons in der Welt. Allein die Anzahl an Menschen von insgesamt 30.000 bis teilweise 40.000 Startern ist an sich schon unfassbar. Man kann sich das beim Start kaum vorstellen, aber es stehen einfach Massen an Menschen dort und dennoch klappt alles einwandfrei. Dort ist alles bis ins kleinste Detail super organisiert.
In Boston als auch in New York wurden wir in Bussen zur Startlinie gefahren bzw. auf einen riesengroßen Vorplatz.
Lustig anzusehen sind auch die ganzen Outfits, die dort vor den Starts getragen werden :) Denn in Boston kann man ab den Zeitpunkt, in dem man in den Bus steigt, seine Klamotten nur noch spenden. So sieht man viele in Schlafanzügen, Bademänteln, Decken oder so wie ich in Skiklamotten eingedeckt. Auf dem ganzen Platz heizt ein Sprecher all die Läufer an.
Dann erfolgt der Aufruf der unterschiedlichen Wellen sowie der in den Wellen eingeteilten Bereiche nach Zeiten. Wenn dein Bereich aufgerufen wird, darfst du an den freiwilligen Helfer vorbei laufen und in den abgesperrten Bereich gehen. Schon dort wirst du gefeiert wie ein Held bzw. Heldin. Viele der freiwilligen Helfer machen Stimmung und wollen von dir abgeklatscht werden.
Wenn dann der Startschuss fällt, siehst du vor dir einfach nur Menschen, die sich unfassbar freuen zu laufen. In New York hatte ich das Gefühl, dass es sich ein bisschen nach 3 km verteilt hat, aber in Boston warst du gefühlt bis 10 km in einer riesigen Gruppe. Das motiviert einen natürlich. Oftmals wird man dann angesprochen, was man so vor hat zu laufen und dass man an der Kurve da vorne lieber rechts laufen sollte, da dort mehr Menschen als links stehen würden.
Bist du dann auf der Strecke, gibt es nur wenige Bereiche, in denen kaum Leute zum Anfeuern stehen. Teilweise ist es so laut, dass ich kein anderes Wort mehr verstanden habe. In New York hatten wir sogar Namen auf den Startnummern, so dass dich die Leute mit Namen angefeuert haben. Du kommst dir da vor als wärst du unbesiegbar ;)

Es scheint dort keine Rolle zu spielen wie schnell du rennst, sondern dass du hier etwas Unfassbares leistest in deren Augen.
Außerdem reichen dir neben den Verpflegungsstationen super viele Leute Orangen und Getränke. Kinder stehen an der Straße und wollen von dir abgeklatscht werden.
Die Stimmung ist einfach unfassbar und surreal. Sowas muss man mal erlebt haben als Läufer. Also wenn ihr die Möglichkeit habt, bewerbt euch um solch einen Startplatz, denn das Gefühl dabei zu sein, ist wirklich einzigartig.

erstellt von

Anna Plinke
Steuerberaterin von Regensburg
Altersklasse: 1988
Verein: LG Telis Finanz Regensburg
Trainer: Ich selbst