
Tennisarm – Definition, Symptome, Vorbeugung und Behandlung
1. März 2025
Wusstest du, dass bis zur Hälfte aller Tennisspieler*innen im Laufe ihres Sportslebens einen Tennisarm entwickeln?
Wusstest du, dass bis zur Hälfte aller Tennisspieler*innen im Laufe ihres Sportslebens einen Tennisarm entwickeln? Es handelt sich hierbei um eine häufige Überlastungsverletzung, die Schmerzen, Druckempfindlichkeit und Beschwerden im Ellenbogen und Unterarm verursacht.
Auch wenn der Tennissport im Allgemeinen als risikoarm gilt, solltest du dir der Risiken wie des Tennisarms bewusst sein, die deine Spielfähigkeit beeinträchtigen können.
Wenn du die Symptome, Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten beim Tennisarm kennst, kannst du Probleme möglicherweise frühzeitig angehen und deinen Sport sicherer ausüben.
Was versteht man unter Tennisarm?
Nach allgemeiner Auffassung handelt es sich beim Tennisarm um eine durch Überbeanspruchung verursachte Verletzung, die durch die wiederholte Belastung der Sehnen und Muskeln im Unterarm entsteht. Sehnen sind die Fasern, die Muskeln mit den Knochen verbinden. Der medizinische Fachbegriff lautet laterale Epicondylitis. Auch wenn es wahrscheinlich ist, dass der Tennisarm eng mit Überbeanspruchung zusammenhängt, ist die genaue Ursache weiterhin unklar.
Beim wiederholten Schwingen eines Tennisschlägers und Schlagen eines Balls in der Rückhandposition scheinen mikroskopisch kleine Risse in den Sehnen und Muskeln zu entstehen. Wenn diese nicht genügend Zeit zum Ausheilen haben, kann es sein, dass der Schaden nicht richtig heilt und mit der Zeit zu Beschwerden und Schmerzen führt.
Trotz des Namens wird der Tennisarm nicht nur durch Tennisspielen verursacht. Jegliche Aktivitäten, die wiederholtes Greifen, Strecken des Handgelenks und Supination des Unterarms (Handfläche und Unterarm zeigen nach oben) beinhalten, können einen Tennisarm verursachen. Sportarten wie Squash, Badminton, Padel und sogar Golf können zu einem Tennisarm führen. Auch Menschen, die in Berufen arbeiten, in denen wiederholte Bewegungen erforderlich sind, wie Maler und Dekorateure, Klempner, Köche und Tischler, können Symptome eines Tennisarms entwickeln.
Ursachen des Tennisarms
Wenn du Tennis oder eine andere Sportart mit Schläger spielst, dann gibt es wahrscheinlich einige Risikofaktoren, die zur Entwicklung eines Tennisarms beitragen:
- Bei Menschen, die häufig und lange spielen, z. B. mehr als zwei Stunden pro Tag, scheint es verbreiteter zu sein.
- Spieler*innen mittleren Alters ab 40 Jahren neigen eher dazu, einen Tennisarm zu entwickeln.
- Das Schlagen schwerer oder nasser Tennisbälle erhöht das Risiko.
- Falsche Rückhandtechnik: In einer Studie konnten 90 % der Tennisspieler*innen, die ihre Rückhandtechnik verbesserten, ihre Tennisarm-Beschwerden loswerden.
- Saitenspannung: Es wurde festgestellt, dass eine geringere Saitenspannung die auf den Ellenbogen übertragene Kraft reduziert.
- Einige Expert*innen glauben, dass ein Tennisarm mit mangelnder Kraft in den Schultern zusammenhängt.
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Symptome und Diagnose eines Tennisarms
Wenn du glaubst, einen Tennisarm entwickelt zu haben, solltest du unbedingt einen Termin bei einer Ärztin / einem Arzt vereinbaren. Der Tennisarm ähnelt in einigen Symptomen anderen Verletzungen, daher ist es am besten, ihn von einem Arzt oder einer qualifizierten Physiotherapeutin untersuchen zu lassen.
Es gibt mehrere typische Symptome für einen Tennisarm, darunter:
- Schmerzen an der Außenseite deines Ellenbogens: Die Schmerzen können leicht bis stark sein. Beim Bewegen des Arms wirst du Schmerzen verspüren und möglicherweise auch nicht mehr richtig schlafen können.
- Überempfindlichkeit im Ellenbogen: Der Ellbogen kann bei Berührung schmerzempfindlich und geschwollen sein.
- Schmerzen beim Bewegen des Arms: Der Schmerz wird möglicherweise schlimmer, wenn du Gegenstände anhebst, deinen Arm beugst, greifst, dein Handgelenk bewegst, deinen Arm streckst oder deine Finger ausstreckst.
- Einschleichende Symptome: Manchmal kann man gar nicht genau sagen, wann die Symptome zum ersten Mal aufgetreten sind.
Diagnose eines Tennisarms
Wenn du Symptome eines Tennisarms bemerkst, solltest du einen Termin bei deiner Ärztin oder einem Physiotherapeuten vereinbaren. Zur Diagnose des Problems werden hauptsächlich folgende Methoden eingesetzt:
- Anamnese: Du wirst gefragt, wie lange die Schmerzen schon anhalten, wie oft du Tennis spielst und wie die Schmerzen genau aussehen.
- Körperliche Untersuchung: Deine Ärztin / dein Arzt führt möglicherweise eine körperliche Untersuchung deines Ellbogens durch, bei der du deinen Arm auf bestimmte Weise bewegen musst oder bestimmte Bereiche berührt werden.
Manchmal werden auch modernere bildgebende Verfahren wie MRT oder Röntgen eingesetzt, um den Tennisarm zu untersuchen. Sie kommen in der Regel jedoch nur zum Einsatz, wenn die Erstbehandlung das Problem nicht gelöst hat, um herauszufinden, ob es eine andere Ursache gibt.
Was ist die Dauer eines Tennisarms?
Das hängt wirklich von der Schwere deiner Erkrankung ab. Bei vielen Menschen verschwinden die Symptome eines Tennisarms innerhalb weniger Wochen. Bei anderen können sie über Monate oder sogar Jahre andauern.
Behandlung eines Tennisarms
Je nach Schmerzintensität und persönlichen Bedürfnissen gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten für den Tennisarm. Für die meisten Tennisspieler*innen sind die unten beschriebenen „konservativen“ Behandlungen mehr als ausreichend. Menschen, die unter starken Schmerzen leiden, schon lange mit einem Tennisarm zu kämpfen haben oder professionell Tennis spielen, wird jedoch manchmal eine weitergehende Behandlung empfohlen.
„Konservative“ Behandlung des Tennisarms
In den meisten Fällen wird der Tennisarm mit den folgenden Methoden behandelt:
Schonung
Verzichte auf Tennis und vermeide alle Aktivitäten, die deine Schmerzen verschlimmern können. Laut der britischen Berufsvereinigung für Physiotherapie sollten die Schmerzen innerhalb von zwei Wochen nachlassen. Auch wenn jeder Fall anders ist, wird es wahrscheinlich mindestens ein paar Monate dauern, bis du wieder ohne Bedenken Tennis spielen kannst.
Abwechselnde Kälte- und Wärmebehandlung
Das Auflegen von Eis auf einen schmerzenden Ellenbogen verengt die Venen und lindert Entzündungen in den schmerzenden Bereichen. Wickle einfach einen Eiswürfelbeutel in ein Geschirrtuch und lege ihn auf deinen Ellenbogen. Erwärme dann die Stelle zum Beispiel mit einer Wärmflasche, um die Durchblutung mit nährstoffreichem Blut zu fördern und die Wundheilung zu unterstützen.
Rezeptfreie Medikamente
Gängige rezeptfreie Medikamente wie Paracetamol oder Ibuprofen können die Schmerzen vorübergehend lindern.
Stützen und Bandagen
Manchen Menschen hilft es, eine Ellbogenstütze oder ähnliche Bandagen zu tragen, um bestimmte Armbewegungen zu vermeiden, die während der Genesung zu Schmerzen am Tennisarm führen können.
Dehnübungen
Dein Arzt oder Physiotherapeut kann dir Tipps zu den besten Dehnübungen bei einem Tennisarm geben. Diese Dehnübung ist möglicherweise hilfreich:
- Strecke den betroffenen Arm vor dir aus
- Lass das Handgelenk mit der Handfläche nach unten baumeln
- Drücke die ausgestreckte Hand mit der anderen Hand nach unten in Richtung deines Körpers
- Halte die Dehnung 30 Sekunden lang und lasse dann los
- Wiederhole diesen Vorgang dreimal
Weitergehende Behandlung des Tennisarms
Bei den meisten verschwindet der Tennisarm von selbst, wenn sie sich ausreichend schonen. Allerdings können in schweren Fällen weiterführende Behandlungen erforderlich sein.
Wenn du die oben aufgeführten „konservativen“ Behandlungen ohne Erfolg ausprobiert hast, solltest du deine Ärztin / deinen Arzt erneut aufsuchen. Sie / er wird dir möglicherweise weitergehende Methoden empfehlen, darunter:
- Injektionen: Injektionen in den Ellenbogen mit plättchenreichem Plasma oder Kortikosteroiden kommen als Option zur Schmerzbehandlung eines Tennisarms infrage, auch wenn die Wirksamkeit dieser Methoden nicht eindeutig belegt ist.
- Ultraschall: Manchmal wird Ultraschall zur Behandlung eines Tennisarms eingesetzt. Die Ausstrahlung von Ultraschallwellen auf die schmerzende Stelle scheint die Heilung zu fördern. Doch auch hier ist die Wirksamkeit nicht eindeutig belegt.
- Operation: Bei starken Schmerzen infolge eines Tennisarms kann eine Operation als letztes Mittel in Frage kommen. Der Chirurg entfernt dabei den beschädigten Teil der Sehne und befestigt die gesunde Sehne wieder am Knochen.
Vorbeugung eines Tennisarms
Ein Tennisarm lässt sich natürlich besser vorbeugen als heilen. Die folgenden Tipps können also hilfreich sein, egal ob du bereits unter einem Tennisarm gelitten hast oder einfach nur das Risiko einer Erkrankung verringern möchtest.
Übungen zur Stärkung des Unterarms
Mit den folgenden Übungen kannst du die Muskeln und Sehnen in deinem Unterarm stärken und das Risiko eines Tennisarms verringern.
Handgelenkdrehungen
- Beuge deinen Ellbogen, sodass dein Arm einen rechten Winkel bildet
- Halte deine offene Handfläche nach oben
- Drehe dein Handgelenk langsam, bis deine Handfläche nach unten zeigt
- Halte diese Position für einen Moment und drehe dein Handgelenk dann wieder zurück
- Führe drei Sätze mit je 10 Wiederholungen aus
Eine Variante dieser Übung wäre, ein leichtes Gewicht zu halten. Im Fitnessstudio kannst du die Übung mit der leichtesten Hantel machen und zu Hause reicht auch eine Konservendose.
Handgelenk-Lifts
- Halte ein sehr leichtes Gewicht oder eine Konservendose in der Hand
- Beuge deinen Ellbogen im rechten Winkel
- Deine Handfläche zeigt nach oben und hält das Gewicht
- Beuge dein Handgelenk langsam in Richtung zu dir
- Halte diese Position für einen Moment und drehe dein Handgelenk dann wieder zurück
- Führe drei Sätze mit je 10 Wiederholungen aus
Handgelenk-Curls
- Setze dich auf einen Stuhl und stütze den Ellbogen auf die Stuhllehne oder einen danebenstehenden Tisch
- Dein Unterarm sollte auf der Oberfläche aufliegen und deine Hand über die Kante hinausragen
- Hebe das Handgelenk mit der anderen Hand an
- Beuge das Handgelenk dann langsam so weit wie möglich nach unten
- Führe drei Sätze mit je fünf Wiederholungen aus
Arbeite an deiner Technik
Wie bereits erwähnt, kann eine Verbesserung der Rückhandtechnik Schmerzen aufgrund eines Tennisarms möglicherweise vorbeugen. Die richtige Technik beim Tennis ist ein komplexes Thema, es gibt jedoch einige wichtige Punkte, die man beachten sollte:
- Beinarbeit nicht vergessen: Wenn du dich vor der Ballannahme auf deinen hinteren Fuß drehst, kommt die meiste Kraft aus deinen Beinen und deinem Rumpf, wodurch die Belastung für den Arm verringert wird.
- Richtige Schlägerhaltung: Es gibt viele verschiedene Rückhandgriffe, wenn du aber den für deinen Spielstil passenden Griff findest, kannst du einem Tennisarm vorbeugen.
- Schwung: Dein Arm und deine Schulter sollten gleichzeitig schwingen.
- Ausschwung: Achte darauf, dass du den Schwung natürlich und sauber ausführst.
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Risikomanagement beim Tennisarm
Zwar leiden viele Tennisspieler*innen früher oder später einmal an einem Tennisarm, doch die Prognose für diese Erkrankung ist in der Regel gut. Mit ausreichender Regeneration und einigen einfachen Kraft- und Dehnübungen können viele nach einer gewissen Zeit wieder mit dem Sport beginnen.
Indem du dich über das Thema Tennisarm informierst und einige einfache Vorsichtsmaßnahmen ergreifst, kannst du das Risiko minimieren und deinen Sport weiterhin genießen.
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